Sportkonferenz 2023Deutschland: Blühende Landschaft für Olympia und Co?

Die 10. Deutschlandfunk Sportkonferenz geht der Frage nach, wie Nachhaltigkeit und Sportevents zusammenpassen.

Sportkonfererenz 2023: Deutschland - blühende Landschaft für Olympia und Co?
Sportkonfererenz 2023: Deutschland - blühende Landschaft für Olympia und Co? (Deutschlandradio/immodium/Shutterstock)
„Die perfekte ökologische Sportveranstaltung ist die, die nicht stattfindet.“ Dieses Zitat stammt nicht von einem Mitglied der „Letzten Generation“, sondern von DFB-Mediendirektor Steffen Simon. Die Fußball-Europameisterschaft wird der DFB im kommenden Sommer natürlich trotzdem ausrichten.
Aber Deutschland möchte Maßstäbe setzen – wenn schon nicht auf dem Platz, dann in Sachen Nachhaltigkeit. Die EM solle so nachhaltig wie keine andere zuvor werden, lautet das Versprechen von Turnierdirektor Philipp Lahm.
Aber kann die EM wirklich ein nachhaltiges „Sommermärchen“ werden, von dem der DFB träumt? Darüber diskutieren wir auf der 10. Sportkonferenz im Deutschlandfunk am 9. November.
Das letzte Versprechen dieser Art wurde im Weltfußball gebrochen. Gastgeber Katar behauptete zusammen mit dem Weltfußball- Verband FIFA, dass die WM 2022 die erste „klimaneutrale WM“ werden würde. In Wahrheit haben die WM-Veranstalter ihren CO2 -Fußabdruck kleingerechnet und die Projekte, mit denen die CO2 -Emissionen kompensiert werden sollten, sind nach Experten-Ansicht dafür nicht tauglich gewesen.
Deutschland will es anders machen. Mobilitätspartner der EM ist zum Beispiel keine Fluggesellschaft, sondern die Deutsche Bahn. Mit Sonderangeboten und mehr Zügen sollen möglichst viele Fans überzeugt werden, lieber Bahn statt Flugzeug zu nutzen. Ein wichtiger Schritt, denn die An- und Abreise der Fans ist mit Abstand der größte Verursacher von CO2-Emissionen.
Anmeldungen zur 10. Deutschlandfunk Sportkonferenz bitte per E-Mail an sportkonferenz@deutschlandfunk.de
Aber die EM soll nicht nur ökologisch, sondern auch sozial nachhaltig sein, mit Effekten, die bis zum Sportplatz des Dorfvereins zu spüren sind. Einer, der sich mit seiner Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ für Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen einsetzt, ist Arzt und Fernsehmoderator Eckart von Hirschhausen. Er wird die Sportkonferenz mit einem Grußwort eröffnen.
Danach wird auf dem Podium – neben einem Vertreter des DFB – unter anderem Gerd Thomas sitzen. Er ist Vorstandsvorsitzender des FC Internationale Berlin, des ersten Amateurvereins, der ein Nachhaltigkeitszertifikat erhalten hat. Er kennt die Schwierigkeiten, das Vereinsleben nachhaltig zu gestalten. Mit dabei sein werden auch Pamela Wicker von der Uni Bielefeld, die als Sportwissenschaftlerin die Nachhaltigkeitsmaßnahmen rund um die EM evaluieren wird, und Annika Rittmann. Sie ist Schiedsrichterin und Aktivistin bei „Fridays for Future“.
Von einem noch größeren Sport- Event als der Fußball-EM träumt der Deutsche Olympische Sportbund: von den Olympischen Spielen. Der DOSB hat dafür gerade einen Prozess gestartet, um nach diversen gescheiterten Bewerbungen ein Konzept zu entwickeln, das in Deutschland mehrheitsfähig ist. „Der DOSB hat einen ergebnisoffenen Prozess des Warums aufgesetzt: Warum will Deutschland eine Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele?“, erklärt der Leiter der zuständigen Stabsstelle, Stephan Brause, das Vorgehen.
Auch diese Frage soll auf der Sportkonferenz in einem Streitgespräch zwischen einem Olympia- Gegner und einem -Befürworter diskutiert werden. Denn die Vorbehalte gegen eine mögliche Bewerbung sind groß, das haben die gescheiterten Bewerbungen von Hamburg und München gezeigt. Gleichzeitig verweisen die Sportverbände auf die Chancen, die eine Bewerbung für Deutschland bieten würde.
Nach dem offiziellen Teil besteht, wie bei der Sportkonferenz üblich, noch die Möglichkeit, mit den Referentinnen und Referenten auch persönlich ins Gespräch zu kommen. Veranstaltungsort ist der Deutschlandfunk-Kammermusiksaal in Köln. Einlass zur Veranstaltung ist ab 18.00 Uhr, Beginn der Vorträge ist 19.00 Uhr.
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