Rückblick auf die Schaltkonferenz des Hörfunkrates am 3. Dezember 2020

Hörfunkrat bestätigt Wirtschaftsplan 2021
In seiner letzten Sitzung im Jahr 2020, die am 3. Dezember als Videoschaltkonferenz stattfand, hat der Hörfunkrat von Deutschlandradio den Wirtschaftsplan 2021 einstimmig angenommen. Deutschlandradio plant danach für das Jahr 2021 Erträge in Höhe von 265.522 T€ und Aufwendungen in Höhe von 286.437 T€. Der Jahresfehlbetrag beläuft sich demnach auf 20.915 T€ im Ertrags- und Aufwandsplan. Die Erträge erhöhen sich im Vergleich zum Vorjahresplan um 16.796 T€; die Aufwendungen steigen um 6.767 T€.
Wechsel in der Programmdirektion
Intendant Stefan Raue informierte den Hörfunkrat darüber, dass Jona Teichmann, derzeit Chefredakteurin Hörfunk des Westdeutschen Rundfunks, im kommenden Jahr ihre Tätigkeit als Programmdirektorin bei Deutschlandradio antreten werde. Stefan Raue dankte in diesem Zusammenhang dem amtierenden Programmdirektor Andreas-Peter Weber für seine besonderen Verdienste um Deutschlandradio. Herr Weber habe die Programme des nationalen Hörfunks erfolgreich weiterentwickelt und in die Digitalisierung geführt. Auch der Hörfunkrat würdigte die hervorragende Arbeit von Programmdirektor Weber. Es sei wichtig, dass relevante und zukunftsweisende Projekte fortgeführt würden. Dazu gehöre auch die Vertiefung der standort- und programmübergreifenden Zusammenarbeit.
Hörfunkrat eröffnet Genehmigungsverfahren für neues Telemedienkonzept
Der Intendant stellte dem Hörfunkrat im weiteren Verlauf sein neues Telemedienkonzept vor, das die bestehende Regelung aus dem Jahr 2010 insbesondere vor dem Hintergrund neuer technischer Möglichkeiten und veränderter Nutzungsgewohnheiten aktualisieren solle. Das Gremium folgte der Empfehlung des Nichtständigen Ausschusses „Drei-Stufen-Test“, das entsprechende Genehmigungsverfahren für das neue Konzept zu eröffnen. Der Drei-Stufen-Test hat die Aufgabe, künftige Telemedienangebote auf die Einhaltung der Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrages zu überprüfen.
Bericht des Intendanten
Der Hörfunk ließ sich ferner über die aktuelle medienpolitische Situation und insbesondere die Diskussion um den Rundfunkbeitrag unterrichten. Das Gremium brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass alle Bundesländer der Änderung des Medienstaatsvertrages zustimmen werden und die Beitragsanpassung wie geplant zum 1. Januar 2021 erfolgen kann.
Weiter berichtete Intendant Raue, dass eine Arbeitsgruppe aus Programmmitarbeiterinnen und -mitarbeitern derzeit Vorschläge für die Verwendung gendersensibler Sprache in den Programmen erarbeite. Die Vorschläge würden dem Gremium in einer der folgenden Sitzungen präsentiert.
Im Bericht des Intendanten kam auch die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf den Arbeitsalltag bei Deutschlandradio zur Sprache. Angesichts steigender Fallzahlen habe die hausinterne Corona-Task Force die Schutzstandards in den Funkhäusern wieder verstärkt, bisher hätten Ansteckungen am Arbeitsplatz vermieden werden können.
Bericht der ersten stellv. Vorsitzenden des Programmausschusses
Die erste stellvertretende Vorsitzende des Programmausschusses, Prof. Dr. Annette Leßmöllmann, berichtete von der Ausschusssitzung am Vortag, in der sich das Gremium unter anderem per Videokonferenz mit der Auslandskorrespondentin Doris Simon über die Arbeitsbedingungen und die aktuelle Situation in den USA, insbesondere vor und nach der Präsidentschaftswahl, ausgetauscht habe.
Aktueller Stand der Denkfabrik
Der Hörfunkrat ließ sich über den aktuellen Stand der „Denkfabrik“ informieren. Die Leiterin der Intendanz, Dr. Eva Sabine Kuntz, blickte in der Sitzung auf herausragende Projekte des aktuellen Schwerpunkthemas „Eine Welt 2.0 – Dekolonisiert euch!‘“ zurück. An der Abstimmung für das Thema des kommenden Jahres hätten sich fast 24.000 Hörer*innen und Nutzer*innen beteiligt und mehrheitlich das Thema „Auf der Suche nach dem ‚Wir‘!“ gewählt. Katrin Hatzinger, zweite stellvertretende Vorsitzende des Hörfunkrates: „Der Hörfunkrat begrüßt diese Initiative, die sich sehr innovativ mit komplexen Themen und Fragen unserer Zeit auseinandersetzt. Auch für das kommende Jahr haben die Hörerinnen und Nutzer mit „Auf der Suche nach dem ‚Wir‘!“ ein Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz ausgewählt.“
Bericht Lob, Beschwerden und Kritik / Bericht über die programmlichen Leistungen von Deutschlandradio 2020-2022 /Bericht über die Zusammenarbeit mit ARD und ZDF
Im weiteren Verlauf der Sitzung nahm der Hörfunkrat den Jahresbericht des Hörerservice über Lob, Beschwerden und Kritik zur Kenntnis. Anschließend wurde der Bericht über die programmlichen Leistungen von Deutschlandradio 2020-2022 vorgestellt. Das Gremium informierte sich außerdem über die Zusammenarbeit mit ARD und ZDF gemäß § 5 Deutschlandradio-Staatsvertrag.
Dank des Hörfunkrates
Abschließend würdigte Frank Schildt als Vorsitzender des Hörfunkrates die Leistungen und Anstrengungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Deutschlandradio: „Insbesondere in der aktuell schwierigen Situation zeigt sich, wie wichtig verlässliche Informationen sind. Der Hörfunkrat bedankt sich für das hohe Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Deutschlandradio, die trotz der erschwerten Rahmenbedingungen weiterhin für eine umfassende Berichterstattung auf allen Plattformen und Verbreitungswegen sorgen.“
Teilnehmerliste