Bis zu zwölf Millionen Fans werden erwartet, wenn im Juni und Juli in insgesamt zehn Städten die Fußball-Europameisterschaft stattfinden wird. Deutschland ist zum zweiten Mal nach 1988 Gastgeber der kontinentalen Meisterschaft. Die EM dürfte das mit Abstand größte Sportereignis hierzulande in dieser Dekade sein.

24 Teams aus ganz Europa werden dazu in Deutschland erwartet. Die Euphorie in vielen Teilnehmerländern ist schon jetzt groß, die 2,5 Millionen Tickets sind quasi ausverkauft. Schon die erste von insgesamt 51 Partien, das Eröffnungsspiel am 14. Juni zwischen Gastgeber Deutschland und Schottland, dürfte ob seiner sportlichen Bedeutung, aber auch wegen der zu erwartenden Stimmung unzählige Menschen elektrisieren. Spätestens seit den jüngsten Testspielergebnissen der deutschen Mannschaft, die Bundestrainer Julian Nagelsmann schon die vorzeitige Vertragsverlängerung gebracht haben, beginnt auch hierzulande so etwas wie Vorfreude. DFB-Präsident Bernd Neuendorf äußerte auf der Deutschlandfunk-Europakonferenz im April den klaren Wunsch: „Wir wollen dieses Turnier gewinnen.“

Aber das Turnier soll weit mehr als der sportliche Wettkampf sein. Das Motto „United by Football. Vereint im Herzen Europas“ gibt schon die Richtung vor: Die Veranstalter träumen von einem europäischen (Fußball-)Fest mit Auswirkungen auf die Gesellschaft und den an vielen Punkten brüchigen Zusammenhalt. Von nicht weniger als einem Wendepunkt für Europa und alle Menschen, die hier leben, spricht Turnierdirektor Philipp Lahm. Der Fußball soll zum Kitt werden in der Zerrissenheit der Zeit und zugleich die Sehnsüchte vieler Menschen nach Zerstreuung und friedlichem Miteinander erfüllen.

Ob es gelingt, wie bei der immer noch „Sommermärchen“ genannten WM 2006 Deutschland nach innen und außen weltoffen, sympathisch und in jeder Hinsicht unverkrampft zu präsentieren, dürfte nicht nur die EM-Organisatoren interessieren. Denn nur fünf Tage vor dem Anpfiff des ersten Spiels wird in Europa gewählt, das Turnier findet zudem in der angespannten weltpolitischen Lage mit den Konflikten in unmittelbarer Nähe – in der Ukraine und im Nahen Osten – statt. Dass sich die Ukraine und zum ersten Mal überhaupt auch Georgien qualifiziert haben, verleiht der EM schon vor dem Beginn auch eine besondere politische Strahlkraft.

Im Deutschlandfunk berichten wir ausführlich über die vielen Dimensionen des Turniers, in den tagesaktuellen Sport- und Informationssendungen, angefangen bei den „Informationen am Morgen“, und in den langen und hintergründigen Sportstrecken am Wochenende. Zahlreiche Sondersendungen finden sich im Programm, tägliche kurze EM-Magazine um 12.40 Uhr und 23.45 Uhr oder sonntags um 23.30 Uhr. Auch bei Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova hören Sie Hintergründe zu dem Turnier auf deutschem Boden und seinen vielen Facetten.

Und wenn am 14. Juli im Berliner Olympiastadion die Siegermannschaft den silbernen EM-Pokal in die Höhe strecken darf (wir übertragen live), dauert es nur noch zehn Tage, bis in Paris die Olympischen Sommerspiele beginnen.