Zeitreise ins Archiv - Deutschlandradio veröffentlicht kuratierte Archiv-Beiträge in der ARD-Audiothek

Eine knarzende Telefonleitung eines geflüchteten Volkspolizisten, ein intimes Gespräch mit dem Berliner Bürgermeister Willy Brandt oder ein stimmungsvoller Besuch bei Edith Piaf in Paris – erleben Sie die unvergessliche Atmosphäre und authentische Momente aus dem RIAS und Deutschlandfunk-Archiv. Tauchen Sie ein in ARD Retro und entdecken Sie regelmäßig kuratierte Beiträge und Sendungen aus unseren Archiv-Beständen vor 1965.

Moderator Hans Rosenthal, Autor Horst Pillau (stehend) und Toningenieur Harro Michna 1955 am Mischpult im RIAS-Studio.
(v.l.n.r.) Moderator Hans Rosenthal, Autor Horst Pillau (stehend) und Toningenieur Harro Michna 1955 am Mischpult im RIAS-Studio. (Deutschlandradio/Heinz Rothe)
ARD Retro in der ARD-Audiothek - Eine Kooperation zwischen den Archiven
Gemeinsam mit dem Deutschen Rundfunkarchiv (DRA), zuständig für die Verwaltung der Rundfunkarchive der DDR, und den Landesrundfunkanstalten der ARD hat das Deutschlandradio ab dem 27. Oktober rund 1.000 Archivbeiträge aus den 1940er- bis 1960er-Jahren in der ARD Audiothek unter der Rubrik Retro veröffentlicht. Zum UNESCO Welttag des audiovisuellen Erbes am 27.10.2023 sind auch die verbliebenen ARD-Medienhäuser mit zunächst etwa 400 weiteren historischen Radiobeiträgen aus ihren Archiven Teil des Angebots. Damit erfüllt Deutschlandradio einen Auftrag des Medienstaatsvertrags, der unseren Archiven das Privileg der unbegrenzten Online-Stellung ermöglicht. ARD Retro wird somit zu einem stetig wachsenden Archiv mit Hörerlebnissen aus der Zeitgeschichte.
Im Archiv stöbern – Welche Beiträge aus den Archiven werden veröffentlicht?
ARD Retro - Kurz und knapp in 3 Minuten
Abrupte Schnitte, Tonbandrauschen und andere Störgeräusche – bei den Archivbeiträgen handelt es sich um Originalbeiträge eines Produktionsarchivs, die vor allem für die Redaktionen bestimmt waren. Deutschlandradio veröffentlicht stetig eine bunte Mischung an Beiträgen aus seinem Archiv bis 1965. Diese Beiträge spiegeln die damaligen Sprach- und Denkmuster wider: wenn beispielsweise ein Reporter den interviewten Italiener korrigiert, statt Emigrant das Wort Gastarbeiter zu verwenden, dann horcht man heute auf. Denn auch das ist die Aufgabe von Archiven: den Wandel der Gesellschaft zu dokumentieren. Und umso wichtiger ist es, über den Kontext der Archivinhalte und dieses Projekts zu diskutieren. Das wollen wir nicht alleine tun, sondern mit Ihnen - und dafür wollen wir neue Formate entwickeln.

Unsere 3 Highlights aus der ARD-Audiothek - Schon reingehört?

Willy Brandt über sein Privatleben

27.08.1958 | Reporter Jürgen Graf spricht mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Willy Brandt über seinen Alltag und die Trennung zwischen Berufs- und Privatleben. ➔ Mehr in der ARD-Audiothek.
Chez Édith Piaf - Der RIAS zu Besuch in Paris

05.04.1963 | Ruth Pagels besucht für den RIAS Édith Piaf in Paris. ➔ Mehr in der ARD-Audiothek.
Kneipen, Bars und dufte Bleiben

09.02.1963 | Horst Cierpka nimmt die Hörer:innen des RIAS mit auf seinem Streifzug durch Berliner Kneipen. Was genau macht die Kneipe für viele zu ihrem Wohlfühlort? ➔ Mehr in der ARD-Audiothek.

Hintergründe zu RIAS und Deutschlandfunk

Seit 1946 gab es den RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor), der sich durch sein innovatives Programm auch über die Grenzen Westberlins hinaus, sogar im Osten des geteilten Deutschlands, großer Beliebtheit erfreute. Und 1962 folgte der Deutschlandfunk, der als Langwellensender im Westen der Bundesrepublik von vorneherein angetreten war, eine noch weitere Brücke über die innerdeutsche Grenze zu schlagen. 1994 trafen die beiden Konkurrenten dann im Deutschlandradio aufeinander und ihre Archive wurden zusammengeführt. Jetzt bringen wir unsere Sendungen aus unseren Archiven wieder ans Licht.

Feedback willkommen – Was sind Ihre Gedanken zu ARD Retro?

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➔ Wir freuen uns über Ihr Feedback. Schreiben Sie uns gerne unter: retro@deutschlandradio.de
Wie arbeitet eigentlich das Archiv des Deutschlandradios? - Mehr Information zu Dokumentation und Archive finden Sie hier.