Deutschlandfunk KulturBremer Literaturpreis 2026: Förderpreis für Kaleb Erdmann

Kaleb Erdmann erhält für seinen Roman „Die Ausweichschule“ (Ullstein) den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2026. In dem Buch setzt sich der Autor mit dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium auseinander. Der mit 6.000 Euro dotierte Förderpreis wird seit 2025 von Deutschlandfunk Kultur finanziert.

Der Autor Kaleb Erdmann schaut freundlich, mit dunklen Haaren und Schnurrbart.
Der Autor Kaleb Erdmann war selbst Schüler am Gutenberg-Gymnasium, als sich dort 2002 ein Amoklauf ereignete und widmet sich literarisch dieser Erfahrung. (picture alliance / dpa / Arne Dedert)
Zur Begründung erklärte die Jury: „In seinem zweiten Roman erzählt der Autor von einem Schriftsteller, der mit den Erinnerungen an den Erfurter Amoklauf von 2002 ringt, den er als Schüler erlebt hat. Indem er das Autobiografische transzendiert und Voyeurismus, Traumata sowie die moralischen Grenzen des Erzählens selbst reflektiert, macht Erdmann ein schmerzhaftes Thema mit großer Sorgfalt und literarischer Sensibilität zugänglich.“

Kaleb Erdmann, geboren 1991, studierte Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, sowie Soziologie und Politische Theorie in München und Frankfurt am Main. Er war Finalist des open mike und wurde für sein Theaterstück „Unten“ für den Retzhofer Dramapreis nominiert. Sein erster Roman „wir sind pioniere“ wurde mit dem Debütpreis der LitCologne ausgezeichnet. Zuletzt schrieb er für das Berliner Ensemble das Stück „Always Carrey On“. Kaleb Erdmann lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Der Bremer Literaturpreis ist einer der ältesten und bedeutendsten Preise für deutschsprachige Literatur. Er wurde erstmals 1954 vergeben und wurde 1977 durch einen Förderpreis ergänzt. Mit dem Hauptpreis wird in diesem Jahr Heinz Strunk für den Erzählband „Kein Geld Kein Glück Kein Sprit“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 26. Januar 2026 statt.