Für die afghanische Menschenrechtsgruppe AHRDO, der Afghanistan Human Rights and Democracy Organization, wird die Situation lebensbedrohlich. Mit Projekten wie sogenannten Memory Boxes und Theaterstücken hatte AHRDO Kriegsgeschädigte in Kabul unterstützt, ihr Leid zu verarbeiten. Vom Westen im Stich gelassen, bleibt der Menschenrechtsgruppe nur eine Option: sich selbst zu helfen. 

„Hi Tom, it's me, Salim.“ Alles beginnt mit einer Nachricht auf der Mailbox des Hörfunk-Autors Tom Mustroph. Er ist die die ganze Zeit mit der Gruppe verbunden, verfolgt per Handy aus dem fernen Berlin die Ereignisse in Kabul und die anschließende Flucht. Obwohl ihre Namen auf deutschen Evakuierungslisten stehen, sitzen die Menschenrechtler der AHRDO am Kabuler Flughafen in der Falle. Als die Situation immer gefährlicher wird, bricht die Gruppe auf. Vom Exil in Kirgistan aus lotst AHRDO-Gründer Hadi Marifat seine Mitstreiter und ihre Familien bis zur Grenze nach Pakistan. Doch auch dort ist die Gruppe nicht sicher, bis die Ausreise nach Kanada gelingt. 

Tom Mustroph hat die Flucht in Voicemails und Textnachrichten dokumentiert und Hadi Marifat in Kirgistan besucht. Ein Jahr nach der Machtergreifung der Taliban erzählt seine dreiteilige Feature-Serie „Last Exit Kabul“ von Mut und Zusammenstehen, vom Versagen der deutschen Institutionen und darüber, wie lang sich Monate in Lebensgefahr hinziehen können. 

Tom Mustroph arbeitet in Berlin und Palermo als freier Journalist und Dramaturg. Seine Themengebiete sind Theater, Kunst und Sport. 

Sendedaten:
Deutschlandfunk
„Last Exit Kabul“ in „Mikrokosmos – Die Kulturreportage“:
5. August, 19.15 – 20.00 Uhr: In der Falle (1/3)
12. August, 19.15 – 20.00 Uhr: Auf eigene Faust (2/3)
19. August, 19.15 – 20.00 Uhr: Unter den Augen der Taliban (3/3)

Von Tom Mustroph
Regie: Heike Tauch
Deutschlandfunk 2022

Online:
Ab 5. August sind alle drei Teile auf hoerspielundfeature.de abrufbar.