Am Ende der großen Ferien geht die Reisetätigkeit erst so richtig los – zumindest für jene Orchester, die sich zum Auftakt der Saison auf Sommerfestivals die Ehre geben. Eines der wichtigsten Ziele solcher Reisen ist seit vielen Jahren das Musikfest Berlin: Dort geben sich Ende August, Anfang September nicht nur die zahlreichen Berliner Orchester die Klinke in die Hand, sondern auch internationale Ensembles. In diesem Jahr sind unter anderem mit dem Cleveland Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Wiener Philharmonikern drei der besten Orchester der Welt in der Berliner Philharmonie – und in den Konzertübertragungen von Deutschlandfunk Kultur – zu hören. Als Dirigenten bringen die Orchester etablierte Meister wie Sir Simon Rattle und Christian Thielemann mit, aber auch – wie im Falle des Oslo Philharmonic – den gefragtesten Shootingstar der Szene, Klaus Mäkelä.
Nun könnte sich das Musikfest Berlin zusammen mit den Berliner Philharmonikern als Partner bei so viel internationalem Glanz zurücklehnen und hören, was die weltberühmten Orchester so anzubieten haben. Aber genau hier setzt Programmchef Winrich Hopp an, wenn er klare dramaturgische Linien zeichnet, das Erbe der Moderne betont und auch zeitgenössische Musik nicht aus dem Blick verliert. So wird Beethovens „Eroica“ im Konzert des Ensemble Resonanz durch Musik von Isabel Mundry eingeleitet, während sich Charles Ives den Abend bei den Berliner Philharmonikern mit der jungen Komponistin Missy Mazzoli und einem Werk des kürzlich verstorbenen Péter Eötvös teilt.
Ein Thema des aktuellen Musikfest-Jahrgangs ist amerikanische Musik, auch und besonders die der USA. Während die Welt gebannt auf den Präsidentschaftswahlkampf schaut, fragt das Musikfest Berlin nach dem Kern amerikanischer Identität, mithin nach dem, was die Nation verbinden könnte. Besonders aufschlussreich ist hierbei das Programm des in Europa noch wenig bekannten Orchesters aus Kansas City. Im Herzen der USA beheimatet, verfügt das Ensemble über einen futuristischen Konzertsaal und hat mit dem Deutschen Matthias Pintscher einen der erfahrensten Komponisten-Dirigenten unserer Tage als Musikdirektor engagiert. Auf dem Berliner Gastspielprogramm stehen zwei kunterbunt collagierte Stücke von Charles Ives, sodann die Suche nach einer genuin amerikanischen Musik, die George Gershwin vor genau einhundert Jahren mit der „Rhapsody in Blue“ aus dem Geist des Jazz schuf, und schließlich eine der bedeutendsten amerikanischen Sinfonien, die Dritte von Aaron Copland: jeder Satz wie ein in den Mount Rushmore gemeißelter Präsidentenkopf.
Als Medienpartner dokumentiert Deutschlandfunk Kultur das Musikfest Berlin mit insgesamt elf Sendungen.
SENDEHINWEISE ZUM MUSIKFEST BERLIN 24.8. BIS 18.9.
27./29.8. und 5./6./8./10./12./ 15./17./19.9., 20.03 Uhr
Konzert
So., 15.9., 15.05 Uhr
Interpretationen
Alle Konzerte können bis zu 30 Tage nach der Sendung in der Deutschlandfunk App gehört werden.
27./29.8. und 5./6./8./10./12./ 15./17./19.9., 20.03 Uhr
Konzert
So., 15.9., 15.05 Uhr
Interpretationen
Alle Konzerte können bis zu 30 Tage nach der Sendung in der Deutschlandfunk App gehört werden.