Anke van de WeyerInformieren, unterhalten, berühren

Portrait der Dlf Nova Moderatorin Anke van de Weyer
Anke van de Weyer (Melanie Koravitsch)
STECKBRIEF
Name: Anke van de Weyer, Köln
Position: Redakteurin und Moderatorin u. a. des Podcasts „Eine Stunde Liebe“, Deutschlandfunk Nova
Lieblingssendungen/Podcasts:
Einhundert Podcast und So., 17.00 Uhr
Kompressor Mo. – Fr., 14.05 Uhr
Meine journalistische Karriere ging mit einer Absage los: Mit 14 wollte ich ein Schulpraktikum in der Redaktion unserer Lokalzeitung machen. Das ging aber erst ab 16. Etwas mehr als zehn Jahre später bin ich nach einem Soziologie-Studium und ersten Erfahrungen beim Hochschulradio doch noch Journalistin geworden.

Von der Vielfalt leben

Neun meiner elf Berufsjahre arbeite ich bereits für die Programme von Deutschlandradio. Ich habe Live-Schalten von Musikfestivals gemacht und bin für Reportagen mit dem Zug von Bristol nach Budapest gefahren. Als Autorin habe ich unter anderem darüber gesprochen, warum Serena Williams nicht nur Tennislegende, sondern auch Stilikone ist, und als Musikredakteurin habe ich die Musikauswahl von Deutschlandfunk Nova mitbestimmt.
In den letzten Monaten arbeitete ich an Fragen wie: Kann man Pornos gucken lernen? Warum setzt sich die niederländische Königsfamilie mit ihrer Kolonialgeschichte auseinander? Und wie beeinflussen eigentlich soziale Medien unsere Beziehungen?

Wir hören den Menschen zu

Ich plane und hoste bei Deutschlandfunk Nova den Podcast „Eine Stunde Liebe“ und moderiere aktuelle Sendungen. Da gibt es nicht nur bei den besprochenen Themen große Unterschiede: Im Podcast führen wir oft lange, tiefgehende und sehr persönliche Gespräche über so ziemlich alles, was mit Liebe, Sex, Dating und Beziehungen zu tun hat. Vor allem aber hören wir zu. Schon öfter haben mir Menschen nach einem Gespräch gesagt, dass sie noch nie so offen mit einer nicht nahestehenden Person über „ihr Thema“ gesprochen haben. Dass die Menschen uns darin vertrauen, dass wir ihre Geschichten verantwortungsvoll wiedergeben, freut mich jedes Mal aufs Neue sehr. Die Arbeit an tagesaktuellen Sendungen ist vom Tempo her das genaue Gegenteil. Vormittags entscheiden wir, was am Nachmittag in die Sendung kommt, welche Schwerpunkte wir setzen und mit wem ich als Moderatorin sprechen werde. Und manchmal müssen wir auch ganz spontan Inhalte umplanen, um bei aktuellen Ereignissen schnell zu reagieren. On air muss dann alles klappen. – Egal ob lange vorgeplant oder für eine aktuelle Lage das halbe Programm umgeworfen: Wenn ich danach merke, dass wir die Menschen im Podcast oder im aktuellen Programm informiert, unterhalten oder berührt haben, weiß ich wieder, dass ich vor elf Jahren genau die richtige Entscheidung getroffen habe.